Brandversuche zum Schutz wichtiger Kulturgüter durchgeführt

Auf dem Gelände des Gefahrenschutzzentrums der Feuerwehr Weimar, fand am Donnerstag den 19. Oktober ein Brandversuch statt.

Nach dem Brand der historischen Anna-Amalia-Bibliothek setzte man dem Thema Kulturgüter große Bedeutung zu. Bis dato gab es wenig Erfahrungen und Pläne für den Fall eines Brandes oder einer Havarie. So gründete sich der Notfallverbund für Kulturgüter. Dieser beschäftigt sich mit verschiedenen Themen rund um die wertvollen Kulturgüter und deren Handhabung im Fall eines Brandes, Hochwassers oder einer Havarie.

Ein Test mit mehreren zur Verfügung gestellten Vitrinen, wie sie in Museen oder Kultureinrichtungen zum Einsatz kommen, sollte das Verhalten dieser bei einem Brand, einer Verrauchung und dem Löscheinsatz zeigen.

Der erste Versuch bestand aus einer Vitrine, in der ein historisches Buch, ein Pergament, Leder und ein Wachsiegel eingelagert waren. Mit einem Zelt wurde eine stabile, windarme Umgebung geschaffen und mit Nebel zugesetzt. So wollte man testen, was passiert, wenn der Rauch sich im Raum ausbreitet. Die Vitrine lies den nicht rein, die Inhalte waren geschützt.

Beim zweiten Versuch wurde eine große Glasvitrine aus Verbundsicherheitsglas mit zwei Gasbrennern durch die Feuerwehr Weimar beflammt. Im Inneren der Vitrine waren ein historisches Buch, Pergament, ein Siegel und Watte. Sensoren zeigten die Temperaturen während des Versuches in der Vitrine an. Nach kurzer Zeit rissen die Glasscheiben der Vitrine. Bei einer Temperatur vom 87 Grad Celsius löschte die Feuerwehr die Vitrine mit Wasser. Dabei rissen die Glasscheiben ebenfalls ein, zerfielen jedoch nicht.

Im dritten und letzte Versuch wurde eine weitere Vitrine mit mehreren Kabeln im Unterbau ausgestattet (Stromkabel für Licht in der Vitrine). Durch einen Fernzünder wurde ein Kabelbrand simuliert. Alle umliegenden Kabel brannten zwar weg, aber ein Übergreifen der Flammen auf den Vitrinenaufbau gab es nicht.

Mit den so gewonnenen Ergebnissen dieser Tests, wissen die Beteiligten der Notfallverbände, wie sich Vitrinen bei einem Brand verhalten. Solche Praxistests sind für den Kulturgutschutz besonders wichtig. Die anwesenden Gäste aus Sachsen, Berlin und Thüringen gingen mit sehr vielen persönlichen Eindrücken nach Hause. Im Ernstfall wisse man, dass die Vitrinen einer gewissen Zeit den Flammen standhalten. Neben Restauratoren, der Feuerwehren, einem Brandsachverständigen war auch die Polizei dabei.

Ralf Seeber, Einsatzleiter beim Brand der Anna-Amalia-Bibliothek, Wachleiter der Berufsfeuerwehr Weimar und Mitwirkender im Kulturschutz zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Als Einsatzleiter hatte er damals eine Menge wichtiger Kulturgüter in den Flammen gesehen. Für ihn ist diese Arbeit sehr wichtig.

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