Verrauchtes Hotelzimmer im Weimarer Land entpuppt sich als Übung

Dichter Rauch quoll aus einem Hotelzimmer des Spa & Golfresorts Weimarer Land am Sonntagmittag. Ein Kind konnte sich auf den massiven Holzbalkon retten und rief um Hilfe. Zudem schrillte die Brandmeldeanlage im gesamten Hotelkomplex.

Eilig aber geordnet verließen die Angestellten das Haus und fanden sich am Sammelplatz bei den Parkplätzen zusammen. Es war um 13:30 Uhr als die Rettungsleitstelle Weimarer Land den automatischen Einlauf der Brandmeldeanlage erhielt und somit die Wehr der Stadt Blankenhain sowie die Ortsteile Lengefeld, Neckeroda und Hochdorf alarmierte.

Dass es sich bei diesem Einsatz um eine Übung handelt, die seit Monaten geplant wurde, war zu diesem Zeitpunkt nur einer Handvoll Teilnehmer bekannt. So stand auch im Übungskonzept, dass die Leitstelle umgehend die Lage als bestätigt an die Wehren weitergeben soll, also dass es nicht nur ein Auslösen der Brandmeldeanlage ist, sondern auch eine Brandausbreitung und Rauchentwicklung im Gebäudeteil des Hotels vorliegt.

Deshalb erfolgte umgehend die Alarmierung zusätzlicher Kräfte aus Klein- und Großlohma, Krakendorf, Thangelstedt sowie Keßlar und Lotschen. Somit waren alle Ortsteile und später auch der Einsatzleitwagen der Nachbarstadt Bad Berka in das Szenario eingebunden. Routiniert platzierten die Kameraden die Drehleiter am Rande des Innenhofs, um das Kind und einen Erwachsenen aus dem Hotelzimmer zu retten.

Dies gestaltete sich nach Drehbuch jedoch schwieriger als erwartet, denn der Gast war bewusstlos und musste mittels einer Schleifkorbtrage von vier Einsatzkräften durch das Treppenhaus ins Freie getragen und dem Rettungsdienst übergeben werden. Ein Teil der Belegschaft kümmerte sich derweil um die Hotelgäste, die von Mitarbeitern und Angehörigen gespielt wurden. In sicherer Entfernung zum Einsatzort brachten sie diese nach unten zum Sammelplatz.

Dass die Übung ausgerechnet an diesem Sonntag um die späte Mittagszeit geplant war hatte einen Grund, denn seit diesem Zeitpunkt bis zum kommenden Wochenende ist das Hotel für knapp eine Woche geschlossen und wird durch das Team wieder auf Hochglanz gebracht.

Wie ein Uhrenwerk funktionierte der Einsatzablauf, sodass das Fazit von Blankenhain Stadtbrandmeister Manfred Nagel entsprechend positiv ausfiel. „Im Großen und Ganzen hat das super funktioniert. Natürlich gibt es ein paar Kleinigkeiten, die besser laufen könnten“, fasste Nagel die Übung zusammen.

Auch Hoteldirektor Daniel Stenzel zeigte sich zufrieden. „Uns hat so eine Übung schon lange auf der Seele gebrannt. Wir haben knapp 160 Mitarbeiter und alle müssen im Notfall die Hotelgäste in Sicherheit bringen können. Es war wirklich wichtig sowas mal zu testen“ bedankte sich Stenzel bei seinen Mitarbeitern und den über 50 Einsatzkräften, die an der Übung teilgenommen haben.

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Bericht und Fotos: Stefan Eberhardt – medien-partner.net

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