Brand in Asylbewerberheim Apolda: Totes Kind und mehrere Verletzte

Heute Morgen ging in der Rettungsleitstelle Weimarer Land die Mitteilung über einen Brand in einer Gemeinschaftsunterkunft in Apolda ein. Gegen 4:58 Uhr wurde zunächst die diensthabende Gruppe der Wehr Apolda alarmiert.

Kurz darauf ging in der Leitstelle ein weiterer Notruf ein. Umgehend erfolgte eine Alarmstufenerhöhung. Als die Rettungskräfte am Einsatzort „Auf dem Angespanne“ eintrafen, schlugen meterhoch die Flammen aus mehreren Fenstern.

Unter schwerem Atemschutz gingen Trupps zur Brandbekämpfung und Menschenrettung in die Gemeinschaftsunterkunft. Auch von außen wurde das Feuer bekämpft.

Neben allen Ortsteilen der Stadt kam auch eine zweite Drehleiter aus Bad Sulza zum Einsatz. Zur Behandlung und zum Abtransport von Verletzten standen auch fünf Rettungswagen aus Apolda, Bad Sulza, Eckartsberga, Naumburg und Dorndorf-Steudnitz bereit.

Geführt wurde der Einsatz des weißen Bereiches durch den Leitenden Notarzt und seinem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst. Die Absicherung des Feuerwehreinsatzes sowie die Betreuung und Verpflegung der Einsatzkräfte und der Betroffenen übernahmen unter anderem die Schnelleinsatzgruppe der Malteser und der Betreuungszug des DRK.

Rund 250 Personen, darunter größtenteils Kinder, wurden evakuiert. Elf Personen wurden verletzt, davon kamen neun ins Krankenhaus. Drei Notfallseelsorger betreuen die Angehörigen. Im Zuge der Registrierung der evakuierten Personen stellte sich heraus, dass ein neunjähriger Junge ukrainischer Nationalität vermisst wurde.

Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde durch die Feuerwehr ein Leichnam im Brandobjekt aufgefunden. Ob es sich hierbei um den vermissten Neunjährigen handelt, kann erst durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung mit abschließender Sicherheit festgestellt werden.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung gab die Zentrale Leitstelle eine Warnmeldung über NINA heraus. Nach ersten Aussagen vor Ort ist das Gebäude unbewohnbar. Wie das Feuer ausbrechen konnte, ist noch nicht bekannt.

Innenminister Georg Maier hat seine Anteilnahme für die Brandopfer von Apolda bekundet. „In Gedanken bin ich bei den Eltern und Angehörigen des toten Kindes und möchte mein Beileid aussprechen“, sagte er.

„Die Brandursache muss nun schnell geklärt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt mit Hochdruck.“ Maier dankte auch den zahlreichen Rettungskräften, die das Feuer zügig unter Kontrolle bekommen und die Bewohner evakuiert haben. „Nun gilt es, die Verletzten gut zu versorgen und die Menschen an anderer Stelle unterzubringen.“

Apolda kommt nicht zur Ruhe: Erst am 28. August 2022 starben vier Menschen bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Apoldaer Innenstadt. Zwei Kinder konnten den Flammentod nicht entkommen.

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Fotos: JKFotografie & TV

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