Radioaktiver Gefahrgut-LKW kracht in anderen Lastzug bei Triptis

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hermsdorf und Stadtroda wurden am 27. Oktober 2016 gegen 04.10 Uhr zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Lastzügen auf der BAB9 kurz hinter der Anschlussstelle Lederhose (Landkreis Greiz) in Fahrtrichtung München alarmiert.

Der Fahrer eines polnischen Sattelzuges bemerkte einen Leistungsabfall und versuchte mit seinem Fahrzeug auf den Standstreifen auszuweichen. Der 23-jährige Fahrer eines Gefahrgut-LKW konnte nicht rechtzeitig abbremsen und fuhr in die linke Seite des polnischen Sattelzuges. Anschließend krachte der Gefahrgut-LKW gegen die Leitplanke. Der andere LKW blieb auf der Fahrbahn stehen. Der junge Mann aus dem auffahrenden Gefahrgut-LKW wurde durch die Wucht des Aufpralls schwer und seine 39-jährige Begleiterin leicht verletzt. Sie wurden beide mit Kopfverletzungen in eine Klinik gebracht. Der polnische LKW-Fahrer blieb unverletzt, stand aber unter Schock.

Die Feuerwehren leuchteten die Unfallstelle aus und unterstützten die Rettung der verletzten Personen. Sie nahmen aufgrund der Kennzeichnung von Radioaktivität und dem Transport von Kontrastmittel eine Erkundung auf der Ladefläche des Gefahrgut-LKW vor. Während der Rettung und Erkundung wurde die Autobahn in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt, da der Gefahrenbereich von mindestens 50 Metern und ein Absperrbereich von mindestens 100 Metern um die Unglücksstelle bei Gefahrgutunfällen eingehalten werden muss. Glücklicherweise wurde die Verpackung bzw. der Behälter nicht beschädigt, sodass keine weitere Gefahr ausging, daher konnte der Gegenverkehr in Richtung Berlin die Fahrt fortsetzen. Anschließend wurden Trümmerteile von der Fahrbahn geräumt.

An beiden Lastzügen entstand Totalschaden. Ein weiterer Kleintransporter wurde durch herumfliegende Teile ebenfalls beschädigt. Die Leitplanke, die den auffahrenden LKW davon abgehalten hat eine Böschung hinunter zu fahren, wurde auf mehrere Meter beschädigt und aus der Verankerung gerissen. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 127.000 Euro. Die A9 in Fahrtrichtung München musste von 04.15 Uhr bis 06.30 Uhr voll gesperrt werden. Anschließend wurde der Verkehr über die linke Spur neben der Unfallstelle vorbeigeleitet.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, werden die weiteren Ermittlungen der Autobahnpolizei ergeben. Die Berge- und Räumungsarbeiten dauerten einige Zeit an. Nach knapp sieben Stunden war die Fahrbahn in Richtung München wieder komplett frei.

Kräfte im Einsatz: Freiwillige Feuerwehren Hermsdorf und Stadtroda, Rettungswagen, Notarzt, Autobahnpolizei

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