Die Thüringer Polizei bedankt sich für die umsichtige Fahrweise der überwiegenden Autofahrer in Thüringen in den letzten 24 Stunden. Die Fahrzeugführer haben die Appelle der Polizei und Medien wahrgenommen und haben sich an die vorgegeben Geschwindigkeiten gehalten. Dieses positive Fazit kann die Thüringer Polizei nach dem 24 Stunden-Marathon in Thüringen ziehen. Die Reaktionen der Verkehrsteilnehmer waren durchweg positiv, selbst die übergroße Anzahl der mit Geschwindigkeitsübertretungen festgestellten Fahrerinnen und Fahrer zeigte Verständnis und betonte die Einsicht in die Notwendigkeit der Geschwindigkeitskontrollen.
Ziel der Verkehrskampagne war, das Bewusstsein für die Gefahren, die von einer überhöhten Geschwindigkeit im Straßenverkehr ausgehen, zu schärfen. Mit der Teilnahme am Blitzmarathon wollte die Polizei die Autofahrer vor allem für gefährliche Situationen und Örtlichkeiten sensibilisieren sowie zu mehr Rücksichtnahme gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern aufrufen. Des Weiteren sollten durch die Bekanntgabe aller Kontrollstellen in Thüringen die Fahrzeugführer zu vorschriftmäßigem Fahrverhalten insbesondere an Gefahrenpunkten angehalten werden. Der Blitzmarathon ist ein Baustein in der Gesamtstrategie der Thüringer Polizei zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
An den Kontrollstellen wurde bis heute morgen 06.00 Uhr ein Durchlauf von 71.710 (41.710) Fahrzeugen an den besetzten Kontrollstellen registriert. Dabei wurden erfreulicherweise nur 1659 (938) Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt (2,31 %). Im Vorjahr waren es 2,25 % Verstöße. 34 Fahrzeugführer erwartet aufgrund der erheblichen Übertretungen ein Fahrverbot.
141 Fahrer hatten keinen Sicherheitsgurt angelegt, eine gefährliche Kombination in den Fällen, bei denen auch überhöhte Geschwindigkeit vorlag.
Des Weiteren wurden im Rahmen der Kontrollen auch vier Alkoholverstöße festgestellt.
Diejenigen, die den Sinn der Verkehrskampagne nicht verstanden haben, bekommen nun bald einen Brief von der Bußgeldstelle. An der Kreuzung Fortuna (B92/B175) wurde durch die LPI Gera ein Pkw statt mit maximal erlaubten 70 km/h mit 138 km/h gemessen. Neben einer Geldbuße von 440 Euro erwarten den Fahrer 2 Punkte in Flensburg und 2 Monate Fahrverbot. In der Wanfrieder Straße in Mühlhausen wurde ein Fahrer mit 90 km/h gemessen, vorgeschrieben sind 50 km/h. Auf der B4, Höhe Andisleben in Richtung Nordhausen war ein Autofahrer mit 106 km/h, anstatt der vorgeschriebenen 70 km/h, unterwegs. In einer Baustelle auf der BAB 9 in Richtung München, Höhe Eisenberg, wurde durch die Autobahnpolizeiinspektion ein Fahrzeugführer ermittelt, der die erlaubten 80 km/h um 71 km/h überschritt.
Die Hauptursachen des Verkehrsunfallgeschehens in Thüringen ist nach wie vor das Fahren mit überhöhter bzw. nicht angepasster Geschwindigkeit (33,9 % im Jahr 2013). Im Jahr 2013 wurden 54.110 Verkehrsunfälle registriert, dabei wurden 122 Personen getötet, 1.769 Personen schwer verletzt und 6.227 Personen leicht verletzt.
Im ersten Halbjahr des Jahres 2014 sind nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik auf den Thüringer Straßen 25459 (-1320 vgl. zu 2013) Straßenverkehrsunfälle durch die Thüringer Polizei aufgenommen worden. Darunter waren 3044 Unfälle mit Personenschaden (+197 vgl. zu 2013) und 22415 (-1517 vgl. zu 2013) Unfälle mit Sachschaden. Leider setzte sich die leicht rückläufige Entwicklung in der Zahl der Straßenverkehrsunfälle der letzten Jahre nur für die Kategorie der Sachschadensunfälle fort. Die Zahl der Verkehrstoten stieg um 15 Personen auf 63 Personen (+31,3%). Die Anzahl der Verunglückten erhöhte sich um 274 Personen auf 3896 (+7,6%). Darunter gab es 830 Schwerverletzte (+11,1%) und 3003 Leichtverletzte (+6,2%).
19.09.2014 / Landespolizeidirektion Thüringen / fp