Gefahrenabwehrzentrum Suhl – Schaltzentrale der örtlichen Sicherheit wird 10 Jahre

Vor 10 Jahren beschritten die örtlichen Gefahrenabwehrbehörden absolutes Neuland in der Unterbringung ihrer Einheiten. Das Gefahrenabwehrzentrum Suhl/ Zella-Mehlis ging in Betrieb. Auslöser für diesen ungewöhnlichen Bau war die ganz spezielle Aufgabe zur Gewährleistung der Sicherheit in der Tunnelkette der Thüringer Waldautobahn. Am kommenden Samstag öffnet das Gefahrenabwehrzentrum zum 2. Mal in diesen 10 Jahren seine Türen, um einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren.

Im Mai 2006 wurde das Gefahrenabwehrzentrum, direkt neben der Autobahn 71 zwischen den Tunneln Berg Bock und Hochwald gelegen, an seine zukünftigen Nutzer übergeben. Knapp 13 Millionen Euro investierte das Land Thüringen damals. Dafür entstanden rund 4.800 qm Nutzfläche für die Sicherheit der Südthüringer. In den folgenden Monaten zogen die Autobahnpolizeistation Süd, die Feuerwehr Suhl, der Rettungsdienstzweckverband Südthüringen und der Katastrophenschutz Schmalkalden-Meiningen ein. Damit beschritten die Nutzer eine vollkommen neue Idee. Es ist das einzige Gebäude, welches in dieser Kombination alle wichtigen Gefahrenabwehrorganisationen unter einem Dach vereint.

Dies passierte nicht ohne Grund. Die Gewährleistung der Sicherheit in der Tunnelkette „Kammquerung Thüringer Wald der BAB 71“ ist die zentrale Aufgabe, welche an alle Beteiligten gleichermaßen gestellt wurde. Hierfür benötigten alle Beteiligten eine neue Heimstatt. Durch diese Kombination ergaben sich natürlich auch ganz neue Möglichkeiten. Das Gebäude wurde für die Nutzer und ihre Aufgabe geplant und gebaut. Seitdem hat sich vieles bewährt, einiges wurde weiter ausgebaut und verbessert, aber auch manche Grundbedingungen verändert. In jedem Fall ist die Kombination der Nutzer unter einem Dach auch heute noch der zentrale Punkt zur Steigerung der Qualität in der Gefahrenabwehr.

Wie wichtig eine gute und schnelle Gefahrenabwehr ist, bestätigte auch der PKW-Brand im Tunnel Rennsteig in der vergangenen Woche erst wieder. Nur durch die Nähe zur Autobahn ist ein rechtzeitiges Eingreifen bei Brand oder Unfall erst möglich. Durch eine eigens hierfür geschaffenen Alarmauffahrt ist den Einsatzkräften die direkte Zufahrt auf die Autobahn möglich. Das Gebäude bietet den verschiedenen Verantwortlichen kurze Wege und einen direkten Kontakt zueinander. Auch die technische Ausstattung war von Anfang an gut und wurde über die Jahre sogar noch weiter verbessert. So können beispielsweise die Videobilder der Tunnelkette direkt in die jeweiligen Einsatzzentralen übertragen werden.

Natürlich sollte inmitten des Thüringer Waldes nicht einfach ein trister Zweckbau entstehen. „Das Gebäude passt sich dem Ort an und nimmt ihn gleichermaßen ein. Es wird eine in zwei Richtungen lesbare Bewegung vollzogen, dabei werden subtil Gewichtungen gesetzt. Die kräftige Materialisierung der anthrazitfarbenen Fassade stärkt das Bild. Gleich einem Felsbrocken streckt sich das Gebäude entlang der Autobahn. Ganzheitlich schiefergrau verkleidet verschmilzt es mit dem angrenzenden Waldrand und den dahinterliegenden Bergen des Thüringer Waldes.“, so war es in der damaligen Projektbeschreibung zu lesen. Unterm Strich ist das Gefahrenabwehrzentrum auch heute noch voll auf der Höhe der Zeit. Aber auch die Zukunft hält für die Nutzer einige Veränderungen bereit. Allein die Einführung des Digitalfunks wird die Nutzer, allen voran die Zentrale Rettungsleitstelle, vor neue Herausforderungen stellen.

10 Jahre Gefahrenabwehrzentrum – durchaus eine Erfolgsgeschichte. Diese wollen die heutigen Nutzer des Gebäudes, gemeinsam mit allen interessierten Einwohnern der Region feiern. Am kommenden Samstag öffnet hierfür die Autobahnpolizei, die Feuerwehr und die Leitstelle von 10 – 16 Uhr ihre Türen. „Genauso wie im Alltag, wollen wir gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen gewähren.“ Im Rahmen von Führungen erklären die Sicherheitskräfte die Abläufe und andere Highlights. Im Außengelände, bei schlechtem Wetter natürlich Innen, wird den ganzen Tag über jede Menge geboten. Egal ob Polizeiauto, Rettungswagen oder Feuerwehrauto – für Jeden ist etwas dabei. Für die kleinen Gäste ist die Jugendfeuerwehr mit ihren Wasserspielen da, es kann gebastelt und gemalt werden oder man holt sich bei der Verkehrswacht einige praktische Tipps zum sicheren Fahrradfahren. Zum Austoben steht die Hüpfburg bereit. Wer von den aktiven Autofahrern schon immer einmal wissen wollte, wie genau die Verkehrsblitzer funktionieren, der ist bei der Polizei genau richtig. Als ganz besonderer Hingucker hat sich der Rettungshubschrauber Christoph 60 der DRF angesagt. Wer bei den vielen Eindrücken dann mal eine Pause braucht, auch für denjenigen wird gesorgt sein.

Fotos: Feuerwehr Suhl

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