Es war eine Blitzentscheidung, doch diese hätte böse enden können, das weiß auch Susann Schmidt im Nachhinein. Mit nasser Jacke und einem zitternden Hund auf dem Arm, der nur Momente zuvor noch um sein Leben rang, stand die Blankenhainerin am Donnerstagvormittag am Ententeich, mitten in Blankenhain.
Sie rettete ihm das Leben und setzte dabei das eigene aufs Spiel, denn um an den Terrier heranzukommen, kletterte sie auf das teils dünne Eis des Teiches. „Der Hund kam quer die über Hauptstraße angerannt, Autos mussten bremsen, und dann rannte er auf die Enten zu und sprang auf das Eis.“, erinnert sich die Retterin, die mit ihrer Mutter und ihrem Kind zum Entenfüttern an den Teich kam. „Dann rutschte er auch schon ins Wasser und ich wollte ihn da rausholen.“
Mit einem Schal gelang es der 36-Jährigen letztendlich das Tier aus dem eiskalten Wasser zu angeln. „Mit letzter Kraft biss er sich an dem Schal fest und versuchte mit seinen Pfoten Halt zu finden.“, beschreibt die Tierliebhaberin die Situation. Zwischenzeitlich setzte ihre Mutter einen Notruf ab und hoffte auf die Hilfe der Feuerwehr. Die musste aber dann nicht mehr zum Einsatz kommen.
Völlig durchnässt fuhr die Blankenhainerin mit ihrer herbeigeeilten Schwester umgehend nach Bad Berka, denn dort sollte ihr, auf Hinweis eines Passanten, auf dem Ordnungsamt geholfen werden können durch das Auslesen des vielleicht vorhandenen Chips den Eigentümer zu finden. Die ausgelesene Nummer führte vorerst nicht zum Besitzer, denn der hatte den Hund scheinbar nicht registrieren lassen. Derweil ging jedoch beim Blankenhainer Ordnungsamt eine Anzeige eines Mannes ein, der seinen schwarz-braunen Terrier seit dem Vormittag vermisste.
Ein Anruf brachte Klarheit und Hund und Herrchen am späten Vormittag wieder zusammen. „Ins Tierheim hätte ich ihn nicht gegeben.“, das stand für Susann Schmidt von vornherein fest. „Wir haben alle Ämter und Behörden angerufen und den Sachverhalt gemeldet, dann hätte er hier eben weitergelebt.“ Und eines steht nach der Tierrettung für die Mutter zweier Kinder ebenfalls fest – „Ich würde es wieder machen, auch wenn es nicht ungefährlich war.“
